Die Böckler Stiftung hat in einer Studie die Vorstandsbezüge zu den durchschnittlichen Gehältern aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Konzerns ins Verhältnis gesetzt. Diese Transparenz ist wichtig, weil sie gute Hinweise auf das Betriebsklima und die Werte in einem Unternehmen gibt. Investoren, Kunden und alle Mitarbeiter haben ein Anrecht, diese Information zu erhalten.
Schade ist nur, dass die Böckler Stiftung sich nicht an die Vorgaben der der Global Reporting Iniative , GRI, gehalten hat. GRI ist die führende NGO, die Standards für Unternehmensberichterstattung über Nachhaltigkeit setzt. Die Böckler Stiftung setzt die Gehälter der Vorstände in Verhältnis zu allen Mitarbeitern weltweit. Damit werden jedoch Äpfel mit Birnen verglichen. Unternehmen wie die Commerzbank, EON, RWE, Deutsche Bank erscheinen plötzlich als die großen Vorbilder, während VW oder Adidas als besonders unethisch dargestellt werden. Der Grund dafür ist, dass manche Unternehmen besonders viele Mitarbeiter in Ländern mit extrem niedrigen Lohnniveau beschäftigen, während sich die Belegschaft anderer Unternehmen in Deutschland oder Europa konzentriert. Deshalb sollten laut GRI die Vorstandsbezüge ins Verhältnis zum Medienlohn in dem Land gesetzt werden, in dem der Vorstand sitzt.
Es wäre schön, wenn es bald verbindliche Standards für Nachhaltigkeitsberichte geben würde, damit alle stake-holder Zugang zu vernünftigen und vergleichbaren Informationen bekommen.
Wer jemals bezweifeln sollte, dass man auch mit fairen Vorstandsgehältern Erfolg haben kann, sollte sich die explizit nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen wie zum Beispiel die GLS Bank oder die Triodos Bank ansehen. Bei Triodos zum Beispiel verdient der Vorstandsvorsitzende nur 5,4 Mal so viel, wie der durchschnittliche Beschäftigte (Median). Deshalb herrscht dort auch ein hervorragendes Betriebsklima und die Bank wächst jedes Jahr um 10-15% und sie erwirtschaftet seit Jahrzehnten eine stabile und vernünftige Rendite im Gegensatz zu Banken, die mit extrem hohen Boni die vermeintlich besten Mitarbeiter anziehen.
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