Fast zwei Drittel aller Frauen werden eine Rente unter 700 Euro beziehen. Armut im Alter ist vorprogrammiert. Kein Industrieland hat ein so niedriges Rentenniveau wie wir. Im Durchschnitt der OECD ist die Rente um 73% höher als bei uns. Nur wer 45 Jahre lang mehr als 1.800 Euro brutto verdient, kann im Alter der Sozialhilfe entkommen.
Frauen sind doppelt betroffen: sie verdienen viel weniger und können meist nicht 45 Jahre lang arbeiten. Kein Problem sagt die Bundesregierung. Die meisten Frauen sind schließlich verheiratet. Außerdem gibt es die Grundsicherung im Alter. Ein vornehmes Wort für Sozialhilfe. Was ist das für ein Menschenbild? Keine Frau muss hungern. Richtig. Aber sollen sie von Almosen leben?
Auch Frauen müssen die Chance haben, im Alter auf eigenen Füßen zu stehen. Wir müssen daher das Rentenniveau für Geringverdiener*innen gezielt anheben, so dass jede Frau, die den größten Teil ihres Lebens gearbeitet, Kinder erzogen oder andere Menschen gepflegt hat, im Alter eine echte Rente bekommt, ohne Bedürftigkeitsprüfung und ohne Konfiszierung privater Ersparnisse. Und für Verheiratete wollen wir, dass die Rentenansprüche addiert werden und beide Ehepartner je die Hälfte der Rente beziehen, damit Frauen im Alter nicht ihren Ehemann um ein Taschengeld bitten müssen.
Dieser Text erschien in GRETA, der Mitgliederzeitschrift des KV München von Bündnis 90/Die Grünen.
Ich würde mich freuen, wenn Sie meinen Blog abonnieren.
Ich veröffentliche in unregelmäßigen Abständen etwa 5-6 Artikel im Monat und weise Sie gerne per Email auf einen neuen Beitrag hin.
Neueste Kommentare