Im Durchschnitt sind kleine Banken nicht nur deutlich rentabler als Großbanken. Sie sind auch deutlich stabiler. Für einen Investor also klar vorzuziehen.
Vergleich Rentabilität und Stabilität der Bankengruppen in Deutschland
Der deutsche Bankenmarkt gilt als besonders unrentabel. Sowohl die Eigenkapitalrendite wie die Gesamtkapitalrendite deutscher Banken sind deutlich geringer als im übrigen Europa.
Der Vergleich mit dem Gesamtmarkt in Deutschland zeichnet jedoch ein zu grobes Bild. Die verschiedenen Bankengruppen in Deutschland zeigen eine höchst unterschiedliche Rendite. Mit Abstand die höchste Rentabilität habe die Sparkassen und Genossenschaftsbanken in Deutschland. Die Rendite der genossenschaftlichen Primärbanken liegt im Durchschnitt der letzten 20 Jahre um 4,5 Prozentpunkte über dem Markt und die der Sparkassen sogar um 5,6 Prozentpunkte. Dies ist nicht nur bemerkenswert, weil diese Banken explizit keine Gewinnmaximierung anstreben sondern auch weil sie mit deutlich mehr Eigenkapital als die anderen Bankengruppen ausgestattet sind.
Sparkassen und Genossen haben jedoch nicht nur höchste Rendite sondern auch eine geringere Volatilität als der Bankenmarkt. Insbesondere die genossenschaftlichen Primärbanken zeigen sich durch besonders geringe Volatilität aus. Im Finanzmarkt ist Volatilität ist ein Standardmaß für Risiko. Um verschiedene Anlagen zu vergleichen, zeigt man gewöhnlich eine Risiko gewichtete Rendite. Um so volatiler eine Anlage, um so höher muss die Rendite sein, um den Anleger für das Risiko der Volatilität zu entschädigen. Ein gängiges Maß für eine Risiko gewichtete Rendite ist das sharpe ratio. Genossenschaftsbanken haben die mit Abstand beste Risiko gewichtete Rendite aller deutschen Banken, gefolgt von den Sparkassen.
Katastrophal aus Anlegersicht sind die privaten Großbanken sowie die Landesbanken. Großbanken erzielten im zwanzigjährigen Durchschnitt zwar eine Rendite von 6,5%. Im Vergleich zum heutigen Niedrigzinsniveau mag das viel klingen. Aber die durchschnittliche Verzinsung zehnjähriger Bundesobligationen betrug im Betrachtungszeitraum 4,3%. Ob 2,2% Überrendite angesichts der extremen Volatilität der Eigenkapitalrendite der Großbanken ausreichend ist, kann getrost bezweifelt werden. Bei den Landesbanken ist die Volatilität zwar nicht so hoch, dafür ist die Rendite dramatisch niedrig. Mit 3,6% liegt sie im zwanzigjährigen Durchschnitt deutlich unter der Rendite von Bundesobligationen.
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Thomas Gimperlein