Laut John Cryan, dem Chef der Deutschen Bank ist der brutale Wettbewerb auf dem deutschen Bankenmarkt für die miserablen Ergebnisse unserer deutschen Großbanken verantwortlich. Das höchstens die halbe Wahrheit. Der Wettbewerb ist nicht härter als in anderen Ländern. Kundinnen und Kunden in Deutschland zahlen für ihre Kredite und für ihre Geldanlage mehr als im internationalen Durchschnitt.
Auf dem Papier mögen wir zwar 1.960 unabhängige Banken haben. Aber als ob die Sparkasse in Fürth mit der Sparkasse in Berchtesgaden konkurrieren würde. In Wirklichkeit gibt es in Deutschland nur eine Handvoll Banken, die wirklich im Wettbewerb stehen. In ländlichen Raum gibt es meist sogar nur eine oder zwei Banken zur Auswahl. Die Monopolkommission beklagt sich sogar über kartell-artiges Verhalten in vielen Regionen Deutschlands.
Wir brauchen also nicht weniger sondern mehr Wettbewerb auf dem deutschen Bankenmarkt. Und wir brauchen vor allem weniger too big to fail Bankenriesen, die im in der Krise vom Staat aufgefangen werden müssten. Eine Fusion der beiden strauchelnden Kolosse Commerzbank und Deutsche Bank dürfen wir daher auf keinen Fall zulassen. Nicht aus Wettbewerbsgründen und schon gar nicht aus Sicht der Finanzmarktstabilität.
Das heißt nicht, dass es keine Überkapazitäten auf dem deutschen Bankenmarkt geben würde. Das, was wir zu viel haben in unserem Land, sind die Ersparnisse im Vergleich zu den Investitionen. Es wird einfach viel zu wenig investiert und daher werden zu wenige Kredite nachgefragt. Die Banken wissen nicht wohin mit dem ganzen Geld. Das macht die Probleme. Wir müssen also unbedingt die Investitionen ankurbeln. Es gibt so viele lohnende Projekte, um unser Land nachhaltiger und zukunftsfähiger zu machen! Wenn wieder ausreichend investiert wird, wird sich auch niemand mehr über zu hohen Wettbewerb im Bankenmarkt beklagen.
Hier gibt es einen detaillierte Analyse von mir zum Wettbewerb im deutschen Bankenmarkt: Wettbewerb
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